Pop-Up Shops – die Zukunft des Einzelhandels
Einer unserer ersten Blog-Artikel im Oktober 2013 ging der Frage nach What’s popping up in the UK? Zu diesem Zeitpunkt fand der erste Pop-Up Summit in London statt, wo zum ersten mal alle wichtigen Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Politik zusammenkamen um das Thema Pop-Up Shops, deren Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, zu diskutieren. Wir von PopUp Berlin waren ebenfalls vor Ort.
Jetzt, ein dreiviertel Jahr später, werfen wir erneut einen Blick auf die Pop-Up Branche in Großbritannien. Anlass hierfür ist die am 22.07.2014 veröffentlichte Studie von EE und CBR Britain’s Pop-Up – Retail Economy, die viele spannende und erfreuliche Ergebnisse für die Branche offenbart.
Zunächst lässt sich festhalten, dass Pop-Up Shops in Großbritannien bereits als separater Zweig der Einzelhandel Wirtschaft etabliert ist. Der Studie zufolge erzielte die Branche im Jahr 2013 einen Umsatz von 2.1 Milliarden Britische Pfund, was 0,6% des gesamten Einzelhandelsumsatz in Großbritannien entspricht. Allein in dieser Branche sind mehr als 23.000 Menschen, in rund 10.000 Pop-Up’s beschäftigt.
Die Verfasser der Studie gehen davon aus, dass die Branche in den nächsten 12 Monaten um voraussichtlich 8,4 Prozent wachsen wird und damit doppelt so schnell wie der traditionelle britische Einzelhandelssektor. Der Boom des Pop-Up Einzelhandels in UK hat viele Faktoren: ein historisch hohes Niveau von leerstehenden Ladenflächen, ein sich änderndes Verbraucherverhalten und die Fokussierung auf lokale Produkte.
Trotz des schnell wachsenden Marktes für Pop-Up Einzelhandel in Großbritannien, gibt es nach wie vor viele Hindernisse. Vor allem zu hohe Mieten und Gewerbesteuern, fehlende flexible Kurzzeitverträge für Technologie-, Versicherungs- und Versorgungsunternehmen, Verfügbarkeit an geeigneten Flächen sowie auch beispielsweise lange Wartezeiten für einen Festnetz-Internetzugang, behindern das Wachstum. Hier in den Deutschland sieht es nicht anders aus.
Die Pop-Up Branche ist Vorreiter für neue Einzelhandelsformate (z.B. temporärer Einzelhandel „Lean Retail“, Agile Retail und das Omni-Channel-Retailing). Die Grenzen zwischen On- und Offline lösen sich auf. Durch die Nutzung neuer Technologien zur Produktinszenierung und dem Verkauf (z.B. Tablets als Kassensysteme, interaktive Touchscreens als „Laden im Laden“ oder digitale Schaufenster) und dem Kundenmanagement mit entsprechenden digitalen Services und Tools, wird der Einzelhandel nachhaltig revolutioniert.
Einzelhändler müssen sich nicht mehr zwingend für eine Option, d.h. entweder e-commerce oder Einzelhandelsfläche entscheiden, sondern erhalten die Möglichkeit eines integrativen Konzepts. Dieses integrative Konzept beschränkt sich im Pop-Up Retail nicht nur auf die Verquickung von online und offline Features sondern auch das Zusammenfinden einzelner Händler in einem Raum (Stichwort: „Sharing Spaces“). Aus der Kollaboration entstehen viele Vorteile, z.B. die Kosten können geteilt werden, man kann voneinander lernen und profitieren. Pop-Up’s sind somit auch ein integraler Bestandteil der Sharing Economy.
„Wir sind der Meinung, dass alle Städte dieses integrative Konzept für den Einzelhandel unterstützen sollten, um die Entwicklung kleiner Unternehmen zu fördern und die Branche stabil und lebendig zu halten.“ (Nicole Rohde)
PopUp Berlin, Deutschlands erster Marktplatz für temporäre Shops, ermöglicht Unternehmen und kreativen Projekten, schnell und einfach die perfekte Verkaufs- oder Ausstellungsfläche für ihre Ideen zu finden. Dafür arbeiten wir zusammen mit Vermietern und Eigentümern, die unseren Service nutzen um ihre Objekte für die Kurzzeit-Nutzung anzubieten. Unser Ziel ist es den integrativen Pop-Up Einzelhandel in Deutschland zu etablieren und zum Erfolg zu führen.
Für Anregungen und Rückfragen stehen wir jederzeit gern zur Verfügung – schreib uns einfach..