Vanessa in der B-LAGE Hamburg
von Katja Feldmeier
Vom kleinen Pop-Up zwischen Dessous und Sex-Toys in Köln über Design-Märkte in Barcelona – der Weg zum eigenen Laden in Hamburg war für Vanessa voller Inspirationen. Jetzt ist sie selbst eine, für uns und andere junge Macher, die ihre Produkte bei Vanessa in der B-LAGE antesten können und lernen, wie man von Pop-Up Kunden zum erfolgreichen Pop-Up Vermieter wird. Heute also zu Besuch im Hamburger Schanzenviertel.
1. Vanessa, was ist für Dich das Alleinstellungsmerkmal des Stores B-LAGE?
Das einzigartige Konzept und der Schritt in die Seitenstraße, die ein Besuch mit sich trägt. Ich habe die B-LAGE eröffnet um einen Ort zu schaffen an dem es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt und man sich wieder offline begegnen kann. Eine Plattform, die alle Stränge der Kreativ-Wirtschaft zusammenführt: Vom Designer über die Medienwelt bis hin zu den Kunden, die diese Produkte abseits des Mainstream zu schätzen wissen.
Die B-LAGE ist keine Pop-up Location im klassischen Sinne, kein Raum der leer steht und auf eine Vermietung wartet, es ist eher ein Ort des Netzwerkens. Es gibt keinen Tag an dem der Laden leer steht, weil ich selbst mit meinem Label VANEWONDERLAND im Laden sitze und die Fläche als Werkstatt, Shop und Büro nutze, da ich freiberuflich auch als PR-Beraterin arbeite.
In der Zeit, in der der Laden nicht für ein Pop-Up Event vermietet ist, ist die B-LAGE also ein Concept Store mit Produkten verschiedener Designer aus Deutschland und Europa, deren Produkte sonst kaum im Einzelhandel zu finden sind.
2. Wie und warum hast Du dich dafür entschieden an Pop-Up Betreiber zu vermieten?
Ich bewege mich seit ein paar Jahren in einem, wie ich es gerne nenne, Macher-Netzwerk, lerne Leute kennen mit großartigen Ideen und einzigartigen Produkten, die kaum jemand zu Gesicht bekommt, der sich nicht für diese „Szene“ interessiert oder einfach nichts von ihr mitbekommt.
Mein eigenes Label habe ich vier Jahre lang immer mit mir rumgetragen, neben dem Studium und neben dem Job im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, in verschiedenen Städten wie Barcelona, Köln und heute Hamburg. Es war immer mehr ein Hobby, das mich aber in vielen Situationen angetrieben und mir die Tür in eben diese Kreativ-Szene geöffnet hat.
Die Nachfrage nach Pop-Up Stores ist in den letzten Jahren sehr gestiegen, die räumlichen Möglichkeiten waren oder sind jedoch nur mäßig gegeben. Als ich durch einen Freund von dem Ladenlokal hörte, dass direkt neben seinem Store frei werden sollte, nahm ich diese Möglichkeit an und entschied mich für den Laden, in dem nun nicht nur Platz für meine eigenen Ideen und Produkte ist, sondern für alle, die diese Location als Plattform nutzen wollen, um sich der Stadt zu präsentieren.
3. Kannst Du uns von einer besonderen Pop-Up Erfahrung berichten?
Eigentlich war es die Zeit, die ich während des Studiums in Barcelona verbracht habe, die mich am meisten inspiriert hat. Das ist jetzt sechs Jahre her und damals sprossen aus allen Ecken Pop-Up Gallerien, Events, Shops und kleine Designmärkte. Zwei Jahre später eröffnete ich meinen ersten eigenen Pop-Up Store bei Diane-Sophie Durigon im zauberhaften Laden „Le Pop Lingerie“ in Köln Ehrenfeld zwischen einzigartigen Dessous und bunten Sex-Toys.
4. Inwiefern wird das Thema temporäre Vermietung in einer Stadt wie Hamburg eine tragende Rolle in der Zukunft spielen?
Der Einzelhandel ist ein hartes Pflaster und wird durch den Onlinehandel nicht einfacher. Viele Stores in Hamburg sind sowohl offline als auch online präsent und erreichen so nicht nur die lokalen Kunden, sondern auch eine Zielgruppe über die Stadtgrenze hinaus.
Pop-Up Stores bieten eine gute Alternative im Einzelhandel – Faktoren wie flexible Anmietung, kalkulierbare Kosten und hohe Aufmerksamkeit auf ein Unternehmen oder Produkt in einem kurzen Zeitraum spielen eine wichtige Rolle.
Im Netz wird man überladen mit Produkt-Angeboten, so dass die Nachfrage nach haptischen Erleben immer mehr wächst und mittlerweile irgendwie zu etwas ganz Besonderem geworden ist in der schnelllebigen Zeit, in der ein Shop-Besuch fast einer Urlaubsplanung gleicht. Ich habe es mir zu Aufgabe gemacht dieses Angebot zu filtern und dem Schanzenviertel eine einzigartige Auswahl an Events und Produkten zu bieten. Dabei kann ich immer selbst entscheiden wann und wem ich die Fläche vermiete und diese genauso gut für meine eigenen Ideen nutzen.
Vielen Dank, Vanessa!
Du willst bei Vanessa einziehen? Dann geht’s hier lang zur B-LAGE.
Mit Fotos von: Titel Paul Pack, 1+2 Vanessa Janneck, 3 Paul Pack, 4 Uta Gleisner
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