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Temporär als Langzeittrend: Gastbeitrag aus stores+shops

Der Online-Marktplatz Go—PopUp aus Berlin vermittelt temporäre Einzelhandels- Locations. Er bringt Vermieter und an einem Pop-Up-Store Interessierte zusammen und unterstützt mit sogenannten Ready-to-Move-in-Dienstleistungen.

Noch ein Nischentrend
»Pop-Up-Stores werden aktuell noch als Nischentrend angesehen, dahinter steckt jedoch ein nachhaltiges Konzept, das den gesamten europäischen Einzelhandel sowie die Nutzung von Gewerbeflächen revolutionieren wird«, ist Patrick Burkert überzeugt. Zusammen mit Sven Straubinger und Dennis Boehres gründete er 2014 die Plattform PopUp Berlin, die inzwischen in Go—PopUp umfirmierte und weit über die Szene-Hauptstadt hinaus aktiv ist.

Branchenübergreifend werden die temporären Shops sowohl von kleinen Startups als auch namhaften Brands genutzt – und zunehmend auch von Onlinehändlern, um Image und Bekanntheitsgrad zu steigern und das Angebot »begreifbar« zu machen. Mitunter dienen die Flächen als Übungsfeld und Testballon für neue Konzepte.

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Go—PopUp als Matchmaking-Plattform
Doch wie findet man als Miet-Interessent die passende Location? An genau dieser Stelle führt Go—PopUp potenzielle Mieter und Vermieter zusammen, die Website gopopup.de fungiert als Matchmaking-Plattform. »Mittlerweile stehen mehr als 250 Spaces in den fünf Ländern Deutschland, Niederlande, Österreich, Frankreich und Spanien zur Auswahl«, sagt PR-Managerin Paulina Habben. »Damit können wir auch die immer beliebter werdenden Pop-up-Touren realisieren, bei denen eine Marke in mehreren Städten hintereinander eröffnet.« Monatlich gehen derzeit etwa 20 Stores mit dem Go—PopUp-Signet im Schaufenster an den Start. »Die Anfragen steigen kontinuierlich, aber es ist auch noch viel Luft nach oben«, meint Paulina Habben.

Ähnlich sieht es Martin Gaber, Managing Director Middle und Southeast Europe bei Jos de Vries. Das holländische Unternehmen, das auf die strategische Entwicklung von Einzelhandelskonzepten spezialisiert ist, ist im letzten Jahr als Anteilseigner bei Go—PopUp eingestiegen. Martin Gaber: »Aktuell ist die Nachfrage nach Flächen größer als die Verfügbarkeit, aber wir stellen Bewegung auf Seiten der Immobilienbesitzer fest, deren Fokus meist auf langfristigen Mietverträgen liegt.«

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Pop-Up Space Torstrasse 161

Ein Pop-Up hat Ausstrahlungseffekte auf die ganze Nachbarschaft
Pop-up-Stores sind nicht zuletzt ein Instrument, Leerstände zu »besetzen« und Standorte positiv neu zu profilieren. Die Torstraße in Berlin ist dafür ein Best-Practice-Beispiel. Aus ihr ist eine Toplage geworden, seit u.a. Adidas hier im Jahr 2006 in einer alten Autowerkstatt einen Guerilla-Store eröffnete. »Der Einzug eines Pop-Ups hat einen magnethaften Effekt auf seine Umgebung: Neue Besuchergruppen werden angezogen, Nachbarschaft und umliegende Geschäfte aufgewertet. Wir nennen das Retail Staging – die Immobilie wird auch für Langzeitmieter wieder interessanter«, erläutert Paulina Habben.

Martin Gaber sieht außer in Metropolen großes Potenzial im Bereich der Shopping-Center, »die vermehrt frische Ideen brauchen«. Bikini Berlin zählt bereits zum Kundenkreis. Zwischen Juni und September 2015 vermittelte Go—PopUp 15 Brands in die Pop-Up-Boxen der Concept Mall.

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Pop-Up Shop von Berlina Pflanze im Bikini Berlin

Service von Go—PopUp
Locations können auf der Go—PopUp-Seite nach Einsatzzweck, Standort, Preis und Größe gesucht und tages-, wochen- oder monatsweise angemietet werden. »Zu unserem Kerngeschäft gehört es darüber hinaus, die Spaces einfach zugänglich zu machen«, sagt Habben. Das bedeutet: »Die Mieter sind automatisch versichert und profitieren von der Promotion über unsere Website, die App und eine weltweit wachsende Community. Auf Wunsch umfassen unsere Ready-to-Move-in-Dienstleistungen weitere Marketing-Leistungen oder Unterstützung in puncto Storedesign.«

 

von Stefanie Hütz

Der Artikel ist im stores+shops Magazin Ausgabe 05/2015 erschienen.

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