Temporäre Vermietung als permanente Option. Wie nachhaltig ist der Pop-Up Trend?
Was ist gleich nochmal ein Pop-Up Store? Diese Frage poppt sprichwörtlich immer häufiger auf, denn Pop-Ups sind längst zu einen Trend-Begriff geworden und werden schnell mit flüchtigen Einkaufsläden großer und bekannter Marken sowie Unternehmen verknüpft, die ihre Produkte gekonnt in Szene setzen um mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen. Verständlich, denn Pop-Up Stores faszinieren insbesondere durch ihr temporäres Dasein, dem überraschenden Auftauchen an einem bestimmten Ort und ihrem oftmals improvisierten Charakter. Das Konzept eines Pop-Ups oder einer temporären Verkaufs- oder Ausstellungsfläche birgt aber weit mehr Potenzial in sich, als es auf den ersten Blick erscheint. Durch die Vereinnahmung des Konzepts als Marketingstrategie großer Markenhäuser und Labels wird das, was ein Pop-Up letztlich kennzeichnet, hinfällig, so Marietta Schwarz vom Deutschlandradio Kultur.
Das Konzept einer temporären Offline Präsenz ist daher nicht nur als Marketingwerkzeug zu verstehen. Pop-Ups sind neben den bekannten flüchtigen Einkaufsläden im Einzelhandel auch Restaurants oder Galerien und bieten letztlich jedem die Möglichkeit, Ideen kurzfristig „ein Zuhause zu geben“. Gerade kleinere Unternehmen und Startups sammeln so wichtige Daten, um beispielsweise ein Geschäftsmodell zu validieren, ein neues Produkt oder Konzept zu testen und potenziellen Kunden auf Augenhöhe zu begegnen. Pop-Ups bzw. Kurzzeitmieten von Laden- und Ausstellungsflächen reduzieren damit auch das anfängliche Risiko einer Existenzgründung, da sie eine kostengünstige und überschaubare Alternative zu einer langfristigen Bindung an einen Ort bieten. Eine Umfrage unter Pop-Up Shop Veranstaltern in London ergab, das ein temporäres Geschäft die beste Praxiserfahrung darstellt, um die Nachhaltigkeit des eigenen Unternehmens zu elaborieren. Und all das ist letztlich auch für die andere Seite, nämlich den Eigentümern von temporären Gewerbeflächen und Teilflächen, interessant.
Angesichts der Tatsache dass der Leerstand von Gewerbeimmobilien in Deutschland wächst, bietet die temporäre Vermietung und Zwischennutzung damit eine permanente Option für Eigentümer von Gewerbeimmobilien ihre Flächen durch diese neuen Kundensegmente voll auszulasten. Denn der Wert der Immobilie steigt auch dann, je regelmäßiger sie vermietet wird. Kurzzeitvermietungen bieten zudem die Aussicht, Gewerbeflächen langfristig und attraktiver werden zu lassen und durch stetig neue Mieter und Kunden auch ganze Stadtteile nachhaltig wiederzubeleben. Ein leerer Raum nützt keinem, weder dem Eigentümer noch den Unternehmen oder Privatpersonen die ihre Ideen und Produkte der Öffentlichkeit vorstellen möchten. Bislang war es aber für Eigentümer aufgrund des hohen Verwaltungsaufwands kaum eine Option über Kurzzeitmieten nachzudenken. Und genau hier möchten wir ansetzen.
Als Deutschlands erster Marktplatz für temporäre Gewerbeflächen listen wir leerstehende Immobilien die sich zur Kurzzeitmiete eignen und bieten Pop-Up Veranstaltern die Möglichkeit den perfekten Raum für ihre Ideen zu finden. Eigentümer können kostenlos ihre Objekte einstellen und bewerben. Wir bringen letztlich Mieter und Vermieter zusammen und vereinfachen alle Prozesse der Kommunikation und Anmietung über unsere Plattform. Bis dato dauert es noch mehrere Monate ein temporäres Geschäft aufzuziehen, zudem mit einer hohen Abbruchquote, da die Vorgänge oft komplex und langatmig sind. Mit PopUp Berlin wird dieser Prozess für beide Seiten einfacher, schneller und sicherer. Wir wollen es für jeden so einfach wie möglich machen, eigene Projekte und Ideen offline zu realisieren. Was seit Jahren „online“ leicht funktioniert – einer Idee schnell und günstig einen virtuellen Raum zu geben – verlagern wir zurück in die offline Welt. Unser Motto ist also „Besser kurz als nie“ oder frei nach Heraklit – das einzig beständige ist der Wandel. Und genau dieser vollzieht sich gerade.
Unser Gespräch mit Deutschlandradio Kultur in der Sendung Echtzeit mit dem Titel „Von Vergänglichkeit bis Unendlichkeit“ kann hier nachgehört werden.